Ende des Jahres 2023 haben rund 1,2 Millionen Haushalte in Deutschland Wohngeld bezogen. Dies entspricht einem Anstieg von etwa 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Der Grund für diesen deutlichen Anstieg liegt im Inkrafttreten des „Wohngeld-Plus-Gesetzes“ zum 1. Januar 2023. Dadurch wurde nicht nur der Kreis der Anspruchsberechtigten erweitert, sondern auch die Höhe der ausgezahlten Beträge erhöht.
Wohngeld Zuschuss als Entlastung
Das Wohngeld ist ein staatlicher Zuschuss, der einkommensschwachen Haushalten helfen soll, die Mietkosten für angemessenen Wohnraum zu finanzieren. Die genaue Höhe richtet sich nach Einkommen, der Miete und der Anzahl der im Haushalt lebenden Personen. Neu hinzugekommen sind 2023 die Heizkosten- und Klimakomponente, um die gestiegenen Energiekosten und die Belastungen durch energetische Sanierungen zu kompensieren.
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Durchschnittlich 297 Euro Wohngeld im Monat
Die durchschnittliche Wohngeldzahlung für reine Wohngeldhaushalte, bei denen alle Mitglieder Anspruch auf die Leistung haben, betrug Ende 2023 etwa 297 Euro. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg um 106 Euro bzw. knapp 55 Prozent. Wohngeldrechtliche Teilhaushalte, bei denen nicht alle Mitglieder wohngeldberechtigt sind, erhielten im Schnitt 247 Euro pro Monat – ein Plus von 70 Euro bzw. etwa 40 Prozent im Vergleich zu 2022.
Regionale Unterschiede
Besonders viele Haushalte waren in Mecklenburg-Vorpommern auf Wohngeld angewiesen, wo 5,5 Prozent aller Haushalte die Unterstützung in Anspruch nahmen, gefolgt von Sachsen mit 4,5 Prozent und Sachsen-Anhalt mit 4,1 Prozent. In Bayern lag der Anteil dagegen bei nur 1,6 Prozent und in Baden-Württemberg bei 2,0 Prozent, bundesweit bezogen insgesamt 2,8 Prozent (1.173.550) aller privaten Haushalte Wohngeld.
Ausgaben verdoppelt
Die Ausgaben für Wohngeld haben sich im Jahr 2023 mehr als verdoppelt. Bund und Länder gaben insgesamt etwa 4,3 Milliarden Euro aus, was einer Steigerung von 137 % im Vergleich zu 2022 entspricht. Der Anstieg ist auf die gestiegene Zahl der Anspruchsberechtigten sowie die erhöhten Zahlungen zurückzuführen.
Wohngelderhöhung 2025
Für das Jahr 2025 ist bereits eine weitere Wohngeld Erhöhung um durchschnittlich 15 Prozent vorgesehen. Diese Maßnahme soll die Inflation sowie die Mietsteigerungen der letzten Jahre ausgleichen. Erwartet wird, dass durch diese Anpassung die monatlichen Zahlungen um durchschnittlich 30 Euro pro Haushalt steigen und zusätzlich etwa 190.000 Haushalte erstmals oder erneut Wohngeld beziehen können. Die Gesamtkosten für das Wohngeld werden damit auf 4,74 Milliarden Euro ansteigen.
Quelle: Destatis.de, Titelbild: Marcus_Hofmann / shutterstock